Heute schauen wir uns mal den Mythos Multitasking etwas genauer an und erkunden die Grenzen unserer Gehirnkapazität. Besonders in Zeiten von Digitalisierung, bei den vielen Kanälen, die wir gleichzeitig im Blick behalten müssen, hat sich Multitasking auf den ersten Blick als hilfreiche Arbeitsweise etabliert. Deshalb werfen wir mal einen zweiten Blick auf dieses Phänomen und beleuchten, was eigentlich passiert, wenn wir im Multitasking-Modus unterwegs sind. Dafür laden wir dich ein, eine kleine Übung mit uns zu machen. Nimm dir dazu einen Zettel und einen Stift zur Hand.
Runde 1: Öffne in deinem Handy die Stoppuhrfunktion. Starte die Stoppuhr, nimm jetzt den Stift zur Hand und schreibe 5 mal deinen Vor- + Nachnamen auf den Zettel. Wenn du fertig bist, stopp die Zeit und schreib sie auf.
Runde 2: Beginne zunächst, langsam mit einem Fuss Kreise über dem Boden zu zeichnen (wenn du Rechtshänder bist, nimmst du den linken Fuss und umgekehrt). Während Du weiter mit dem Fuß Kreise zeichnest, starte wieder die Stoppuhr und schreibe jetzt erneut 5 mal deinen Namen auf den Zettel. Dabei darfst du nicht aufhören, mit dem Fuß zu kreisen. Wenn du mit dem Schreiben fertig bist, stoppst du erneut die Zeit.
Vergleiche jetzt die Zeit der beiden Runden, die Qualität deiner Schrift und reflektiere, wie du dich bei jeder Runde gefühlt hast!
In Wirklichkeit ist Multitasking eigentlich Dual-Tasking! Vielleicht hast du das ein oder andere Symptom schon während der kleinen Übung wahrgenommen…
Multitasking verursacht Stress: Bis zu 40% mehr wahrgenommener Zeitdruck Stress
Multitasking ist ineffizient: 20-40% mehr Zeit ist nötig, um komplexe Aufgaben zu erledigen
Multitasking erschöpft uns: zwischen Denkmodi zu wechseln, erfordert dieselbe exekutive Funktion des Gehirns wie die Selbstregulierung
Multitasking verschlechtert unsere Erinnerung und führt zu schlechteren Entscheidungen
Vielleicht magst du für dich heute dir mal Zeit nehmen, um deinen Arbeitstag zu reflektieren und dir zu überlege, welche Dinge, die du aktuell im Multitasking-Modus machst, kannst du in Singletasking umwandeln? Fang mit einem oder zwei kleinen Dingen an, wie z.B. während du auf der Straße läufst nicht mehr gleichzeitig Textnachrichten zu schreiben oder auf dem Weg vom Parkplatz ins Büro nicht schon Emails zu checken, sondern z.B. bewusst wahrzunehmen, wem du begegnest.
Viel Spaß beim ausprobieren!
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