Aus sehr aktuellem Anlass möchten wir gerne einen Blick auf das Thema Polarisierung werfen und welche Möglichkeiten Achtsamkeit bietet einen anderen Umgang damit zu finden. Dafür kann es sehr hilfreich sein, sich bewusst zu machen, wie unser Gehirn mit Informationen umgeht. Unser Gehirn hat eine Art "Scannerfunktion" und überprüft unsere Umgebung ständig darauf ob das, was um uns herum passiert, gesagt oder getan wird, für uns eine Bedrohung oder eine Belohnung darstellt. Dabei kann unser Gehirn leider nicht wirklich differenzieren, ob eine Bedrohung physisch oder psychisch ist, Die Einordnung von Bedrohung ist leider immer gleich. Das kann dazu führen, dass wir aufgrund von etwas Gesagtem einer Person oder eine Gruppe direkt in einen Bedrohungsmodus gehen weil unser Gehirn diese Information aufgrund des ablaufenden Scans als Bedrohung einordnet auch wenn physisch gar keine wirklich Bedrohung besteht. In der aktuellen Zeit passiert das vielen von uns sicher häufiger und da kann es spannend sein sich zu fragen, wie schütze ich mich davor direkt in die Bedrohung zu gehen und in die Polarisierung einzusteigen?

Eine Möglichkeit ist es mit Hilfe der Reframing-Methode aus der Achtsamkeitspraxis sich bewusst zu machen welche Gedanken in meinem Kopf dazu führen, dass ich in den Bedrohungsmodus gehe und die Geschichte, die wir uns selber im Kopf erzählen zu "reframen", also uns selber eine andere Geschichte zu erzählen. Denn wir können zwar nicht beeinflussen was zu uns gesagt wird oder was wir lesen oder hören, aber wir haben die Möglichkeit unsere Gedanken zu dem Gehörten zu hinterfragen und damit eine andere Einordnung vorzunehmen und nicht in den Bedrohungsmodus zu gehen bzw. schneller wieder auszusteigen.
Also wenn dir das nächste Mal etwas begegnet, wo du in dir spürst, dass sich Wut, Ärger, Enttäuschung oder Angst breit macht, dann nimm dir einen Moment Zeit diese Emotion bewusst wahrzunehmen und versuche gleichzeitig in dich hineinzuhören, welche Gedanken gerade sehr präsent und laut sind. Im nächsten Schritt kannst du dann diese Gedanken mal versuchen bewusst zu verändert und damit dir selber eine andere Geschichte erzählen und in dem Moment bewusst wahrnehmen was diese "andere Geschichte" verändert. Vielleicht werden die Emotionen leiser oder verschwinden sogar ganz oder sie verändern sich hinzu mehr Offenheit und Neugierde und eröffnen dir damit ganz neue Perspektiven auf das was du gehört, gelesen oder gesehen hast. Viel Spaß beim ausprobieren!
Dein rheinmind Team
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